Bereits Anfang 2020, nach Ausbruch der Pandemie in China, gab es in Europa eine Vielzahl von Tweets, die bei näherer Betrachtung bereits auf die Ausbreitung des Coronavirus hinwiesen.
Eine retrospektive Studie eines Forscherteams der Scuola IMT Alti Studi in Lucca (Italien) analysierte Tweets in sieben europäischen Sprachen (u. a. Englisch, Deutsch und Französisch). Hierbei wurde der Fokus auf Meldungen aus dem privaten Umfeld der Nutzer gelegt. Bereits zu Beginn des Jahres 2020 wurde hier ein signifikanter Anstieg der Schlüsselwörter „Pneumonie“ und „trockener Husten“ registriert. Dies betraf vor allem Regionen, in denen einige Zeit später Ausbrüche mit hohen Infektionszahlen zu verzeichnen waren, beispielsweise die Lombardei oder Madrid. Diese Tweets könnten ein Indiz dafür sein, dass Menschen schon früh über Corona-Infektionen berichteten – noch vor der Reaktion und Maßnahmenergreifung zur Pandemieeindämmung örtlicher Behörden verschiedener Länder Europas.
Nach Meinung des Forschungsleiters könnten die Analysen sozialer Netzwerke und Kanäle wie Twitter dazu genutzt werden, Krankheitswellen in Zukunft frühzeitig zu identifizieren, bevor sie sich ausbreiten.
Quellen:
www.aerzteblatt.de
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