Die Techniker Krankenkasse und die Universität Bielefeld haben gemeinsam ein erstes Resümee zum Thema Gesundheits-Apps gezogen und einen DIGA-Report veröffentlicht. Wie es um die Nutzung und die Akzeptanz der digitalen Helfer steht, erfahren Sie hier.
Seit der Einführung im Oktober 2020 können Arztinnen und Ärzte die Apps auf Rezept verschreiben. Damit ist Deutschland weltweit das erste Land, in dem die Kosten für die digitalen Helfer von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen werden. Allerdings zeigt der Report, dass die Gesundheits-Apps bisher noch nicht in allen Arztpraxen angekommen sind. Von Oktober 2020 bis Dezember 2021 wurden von der Techniker Krankenkasse 19.025 Verordnungen für die Apps auf Rezept ausgewertet. Das Ergebnis: Von 180.000 Ärztinnen und Ärzten haben lediglich 7.000 (4 %) eine digitale Gesundheitsapp verschrieben. Dabei führten Apps gegen Rückenschmerzen (3.947), Tinnitus (3.450) und Migräne (2.524) das Feld an. Zudem deckt der Report geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Nutzung auf. Rund zwei der Drittel der Nutzenden sind Frauen. Mit auffallend weniger Verschreibungen bei den unter 30- und über 60-jährigen liegt das Durchschnittsalter bei 45,5 Jahren.
Ergebnisse der Nutzendenbefragung
Zusätzlich wurde für den Report neben der Auswertung der Verordnungen auch eine Befragung zu Nutzung und Zufriedenheit durchgeführt unter Personen, die eine „App auf Rezept“ verschrieben bekamen. Positiv für die digitalen Helfer: Von den 244 befragten Versicherten, die eine App verschrieben bekommen haben, wurde diese mindestens von 84 % der Befragten wöchentlich genutzt – 37 % nutzten sie sogar täglich. Lediglich 6 % gaben an, die App gar nicht zu nutzen und nur 10 % loggten sich im erhobenen Zeitraum nur selten im Monat ein.
Im Vergleich zur Nutzung gibt es bei der Zufriedenheit noch Potenzial. Hier stimmten nur 19 % der Befragten zu, dass die digitale Gesundheitsapp ihre Beschwerden gelindert habe. Während 43 % angaben, dass die App sie während der Erkrankung unterstützt habe, waren dagegen 34 % weniger überzeugt und stimmten mit „nicht“ oder „eher nicht“ dagegen.
Der Report zeigt: In dem Markt der Gesundheitsapps gibt es viel Bewegung, wo noch Luft nach oben ist. Vielleicht würde ein passender Workshop, Webcast oder Podcast zu neuen Entwicklungen aus dem medizinischen Bereich Aufklärungsarbeit leisten – mit unserer langjährigen Erfahrung sind wir ein verlässlicher Partner und würden Sie gerne bei diesem Vorhaben unterstützen – sprechen Sie uns einfach an.
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