Behandlung im Internet statt in der Arztpraxis? Eine deutsch-schweizerische Studie zeigt, dass bei einer Behandlung von Depressionen über das Internet die Erfolgsquote der Therapie die der konventionellen Behandlung in der Arztpraxis übertrifft.
Bereits in früheren Studien konnte aufgezeigt werden, dass Psychotherapien über das Internet erfolgsversprechend sein können. Nun starteten Wissenschaftler der Universitäten Leipzig und Zürich einen direkten Vergleich zwischen der Online-Methode und der konventionellen Therapie. Während der achtwöchigen Behandlung wurden 62 Probanden behandelt – eine Gruppe unterzog sich einer Behandlung direkt vor Ort, die andere erhielt eine internetbasierte Therapie, begleitet durch einen Therapeuten im Hintergrund. Die beiden Gruppen bearbeiteten exakt die gleichen Themen und Aufgaben, mit dem Unterschied, dass die Online-Gruppe alles via Internet bearbeitete.
Nach Abschluss der Behandlung zeigte sich, dass die Depressionswerte in beiden Gruppen deutlich verringert waren. Und nicht nur das: In der Online-Gruppe waren nach Therapie-Abschluss 53 %, in der Sprechzimmer-Gruppe 50 % der Probanden beschwerdefrei. Drei Monate nach der Therapie war bei 57 % der Online-Teilnehmer keine Depression mehr diagnostizierbar, in der Gruppe der konventionellen Therapie stieg hingegen die Zahl der Symptome wieder leicht an, sodass hier lediglich noch 42 % ohne Symptome waren.
Zufrieden waren die meisten Probanden zwar in beiden Gruppen, den größeren Effekt weist hingegen erstaunlicherweise die Online-Gruppe auf. Ein Pluspunkt bei dieser Art der Therapie könnte die Anonymität der Online-Situation sein.
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