Ergebnissen des „Healthcare-Barometers 2020“, einer repräsentativen Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC zufolge, zählt nur noch jeder zweite Bürger das deutsche Gesundheitswesen zu den Top 3 der Welt. Der wichtigste Kritikpunkt lautet, dass die Ärzte sich zu wenig Zeit nehmen. Die Patienten sind bereit zum digitalen Dialog.
Der Rückstand bei digitalen Technologien, kombiniert mit einem starken Fachkräftemangel im Gesundheitswesen, führt zu steigender Unzufriedenheit bei den Patienten. Die Mehrheit der insgesamt 1.000 befragten Bürger begrüßt daher das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG), das die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen vorantreiben soll und verbindet hohe Erwartungen damit. Ein Großteil der Bürger ist dabei aufgeschlossen gegenüber digitalen Kommunikationsformen: 76 Prozent würden das elektronische Rezept nutzen, 54 Prozent können sich eine Sprechstunde per Video vorstellen und 70 Prozent bestätigen, dass die Gesundheits-App auf Rezept eine gute Orientierung zum Nutzen von Anwendungen bietet. Die Bürger sorgen sich bei einer digitalen Kommunikation jedoch um den Schutz ihrer persönlichen Daten. Diese sollten nicht ohne ausdrückliche Zustimmung beispielsweise an kommerzielle Anbieter weitergegeben werden.
Die Umfrage zeigt auch ein verändertes Bild von Pharmakonzernen, die lange mit dem Image der Gewinnorientierung haderten. Das Image hat sich verbessert. Dennoch sind die Erwartungen der Bürger an die Pharmaindustrie hoch: 69 Prozent wünschen sich Innovationen. Investitionen in die Forschung und Entwicklung neuer Medikamente, besonders zur Bekämpfung von Krebs und anderen schweren Erkrankungen, werden immer wichtiger.
Quelle:
www.telemedbw.de
Bildnachweis: © photousvp77 – depositphotos.com