Bereits wenige Minuten können bei Notfällen über Leben und Tod bzw. irreparable Schäden entscheiden. Ein leitender Oberarzt aus Hamm-Heessen hat eine App entwickelt, die freiwillige Helfer über Notfälle in ihrer Nähe informiert. Ein Nachbar oder Passant könnte somit Erste Hilfe-Maßnahmen einleiten, noch bevor der Rettungswagen oder Notarzt eintrifft.
Dem leitenden Oberarzt der St. Barbara-Klinik in Hamm-Heessen, Ralf Stroop, kam die Idee zur Entwicklung der Notfall-App, als er Kollegen vom Rettungsdienst beobachtete, die in ein Nachbarhaus eilten. Der Gedanke, dass er ja bereits viel früher vor Ort hätte sein können, um seinen Nachbarn zu helfen, machte den Neurologen erfinderisch.
Im Landkreis Gütersloh ist die Notfall-App „Mobile Retter“ bereits gestartet und immer mehr Landkreise folgen. Die geschulten Ersthelfer, die sich bei dieser App registrieren können, sind Krankenschwestern, Pfleger, Sanitäter, Rettungsassistenten, Feuerwehrkräfte, DLRG-Schwimmer und Ärzte. Die Leitstelle informiert im Falle eines Notfalls denjenigen mobilen Retter, der dem Einsatzort am nächsten ist. Um welche Person es sich dabei handelt, ermittelt die App via GPS-Ortung. Im Landkreis Gütersloh sind zurzeit 550 mobile Retter im Einsatz, die bereits bei 37,6 % der Reanimation vor Ort waren.
Quellen: kma-online.de
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