In einer repräsentativen Befragung zur Gesundheitskompetenz in Deutschland zeigte sich, dass über die Hälfte der Befragten eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz aufwiesen. Um diesem auch internationalen Problem entgegenzuwirken, haben bereits andere Länder einen nationalen Aktionsplan erstellt.
Das Verstehen, Einschätzen und Nutzen von Gesundheits-informationen wird im Allgemeinen als Gesundheitskompetenz bezeichnet. Doch oft fällt es Patienten schwer ärztlichen Ausführungen zu folgen oder individuell relevante Informationen aus Informationsblättern bzw. Webseiten über Krankheiten herauszufiltern.
Eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz wiesen laut repräsentativer Befragung 54,3 % der deutschen Bevölkerung auf und wurde mit hohem Alter, Migrationshintergrund, niedrigem selbsteingeschätzten Sozialstatus und niedriger funktionaler Literalität (Alphabetisierung) assoziiert. Insgesamt wurden 2000 Personen im Alter von über 15 Jahren durch computerassistierte persönliche Interviews befragt.
Die Studienautoren schlussfolgerten, dass eine systematische Förderung der Gesundheitskompetenz künftig wichtig ist. Maßnahmen können dabei eine intensivere Nutzung von visualisiertem und sprachlichem Material im Internet sowie leicht verständliche Packungsbeilagen sein.
Quelle: Schaeffer D, Berens EM, Vogt D: Health literacy in the German population – results of a representative survey. Dtsch Arztebl Int 2017; 114: 53–60. DOI: 10.3238/arztebl.2017.0053
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