Experten sind sich schon heute einig, dass mobile Health (M-Health) die Zukunft gehört. Bei M-Health nutzen Ärzte und Patienten mobile Geräte, wie Smartphones und Tablets, um medizinische Versorgungsleistungen bereitzustellen und abzurufen.
So wird laut Professor Dr. Michael Krausz in Zukunft ein relevanter Prozentsatz suchtmedizinischer und psychiatrischer Versorgung über das Web und soziale Medien verbreitet werden. Vor allem junge Erwachsene gehören zu den sogenannten „schwer erreichbaren und unterversorgten Patientengruppen“ und können somit durch elektronischen Support eher erreicht werden.
Im Internet gibt es schon einige erste Beispiele für Online-Therapieangebote, wie www.deprexis.de (Betreuungsangebot Depressiver), den PTSD-Coach (Smartphone-App für Patienten mit posttraumatischen Belastungsstörungen), www.weniger-trinken-online.de (Betreuungsangebot für Alkoholabhängige von der Asklepios-Klinik in Hamburg) und Snow Control (Betreuungsangebot für Kokain-Abhängige). Ziel der Online-Therapieangebote ist es, die Kommunikationsstruktur zwischen Patient, Familie und den Behandlern zu verbessern und so zu einer frühen Erkennung und einem schnellen Therapiestart beizutragen.
Diskutiert wird auch eine Art virtuelle Klinik, bei der Patienten auf einer Online-Plattform ihre Beschwerden oder Suchtprobleme eingeben und dort mittels automatisierter Screenings eine erste Diagnose erhalten. Problematisch an diesem Konzept ist jedoch zurzeit die rechtliche Einschränkung, die sich aus §7 Abs. 4 der Berufsordnung für Ärzte und Ärztinnen in Deutschland ergibt. Danach ist eine Behandlung und auch Beratung von Patienten durch Ärzte ausschließlich über Print- und Kommunikationsmedien untersagt. Somit ist eine Therapie ohne direkten Kontakt zum Patienten, wie sie zum Beispiel bereits in Großbritannien praktiziert wird, in Deutschland momentan noch nicht möglich.
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