Immer häufiger wird Patienten in der Arztpraxis ein sogenanntes IGeL-Angebot unterbreitet, die individuelle Gesundheitsleistung. Gemeint ist damit eine Leistung außerhalb des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenversicherung. Eine neue Website gibt eine Bewertung der einzelnen Angebote.
Als Patient hat man die Möglichkeit, sich mithilfe des IGeL-Monitors genauer über die angebotenen Leistungen zu informieren. Dies ist auch im Hinblick auf die unzureichende Aufklärung der Ärzte über die Leistungen notwendig – diese Bilanz zog der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) zum einjährigen Bestehen des Monitors. Der MDS hat es sich zur Aufgabe gemacht mit dem Igel-Monitor und einem interdisziplinären Team Aufklärung am IGeL-Markt zu betreiben sowie wissenschaftlich fundierte Bewertungen der Leistungen zu liefern.
Mittlerweile bekommen immer mehr Patienten die Selbstzahlerleistungen angeboten – im Vergleich zum Jahr 2001 verdreifachte sich im Jahr 2012 der Anteil der Versicherten. Bei durchschnittlichen Kosten von 70 Euro je Leistung umfasst der IGeL-Markt derzeit rund 1,3 Milliarden Euro im Jahr. Der IGeL-Monitor bietet den Versicherten nun die Möglichkeit, sich gründlich über die angebotenen Leistungen zu informieren, Nutzen oder möglichen Schaden abzuwägen und sich erst dann für eine Zusatzbehandlung zu entscheiden. Zum Start im Januar 2012 bewertete das Portal 24 der am häufigsten vom Arzt angebotenen Leistungen, mittlerweile sind 6 weitere hinzugekommen. Von diesen wurden lediglich drei mit „tendenziell positiv“ bewertet. Bemängelt wird vom GKV-Spitzenverband neben der unzureichenden Aufklärung durch die Ärzte, dass es bei den IGeL-Leistungen häufig nur um wirtschaftliches Interesse seitens der Ärzte, und nicht etwa um die Gesundheit deren Patienten gehe.
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