Durch das Tragen von Wearables auf Gesundheitsrisiken aufmerksam gemacht zu werden, scheint längst keine Zukunftsmusik mehr zu sein. Die Apple Watch 3 weist inzwischen Potenzial zur Erstdiagnostik auf, indem sie Vorhofflimmern identifiziert.
Ein unregelmäßiger Herzrhythmus bei einigen Extrasystolen ist oft harmlos. Manche Menschen haben allerdings Vorhofflimmern und somit ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle und andere schwere Komplikationen. Die Dunkelziffer von Vorhofflimmern ist hoch, denn häufig bleiben alarmierende Anzeichen für diese Erkrankung aus. Die Apple Watch 3 mit Ihrer App „Cardiogram“ will ein geeignetes Screening-Tool für Hoch-Risiko-Patienten sein, wenn der Herzfrequenz-Monitor sich als ausreichend sensitiv und akkurat erweist. Zur Ermittlung, ob sich das Wearable für solche Messungen eignet, arbeitet Apple inzwischen mit der Stanford University und der Telemedizin-Firma American Well zusammen.
Bereits vor einigen Wochen hatte eine Studie der University of California in San Francisco und der Entwickler der „Cardiogram“-App herausgefunden, dass Anomalien des Herzrhythmus mit einer Genauigkeit von 97 % zu erkennen sind – die Detektion von Vorhofflimmern wies dabei eine Sensitivität von 98,04 % und Spezifität von 90,2 % auf. Die mRhythm-Studie mit 6.158 „Cardiogram“-Nutzern trainierte ein tiefes neurales Netzwerk der Apple-Watch-Herzfrequenz-Daten.
Nun sollen diese Werte noch weiter optimiert werden. Die Partnerschaft mit Stanford und American Well soll dazu noch dieses Jahr beginnen. Kommerzielle Wearables scheinen zukünftig also in der Lage zu sein, Krankheiten zu detektieren und eine wichtigere Rolle in der Medizin zu spielen.
Quellen: macrumors.com,cnbc.com,blog.cardiogr.am,kompetenznetz-vorhofflimmern.de
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